Familien-Name

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and German Noblemen


Berührungen zum deutschen
ADEL







Zunächst ist deutlich zu machen, dass sich mit der Burg Dringenberg im Ort Dringenberg nach unserer Kenntnis keine Hinweise auf ein Adelsgeschlecht Dringenberg verbinden.

Burg und Land befanden sich seit Gründung im 14.Jh. im Besitz der Fürstbischöfe zu Paderborn. Diese residierten zeitweilig auch auf Dringenberg, ansonsten waren es Landdrosten mit teils bekannten Namen (von der Lippe, von Braunschweig), die als Burgherren in die wechselvolle Geschichte Dringenbergs eingingen. Im Übrigen wurde Dringenberg auch übereignet (Grafen von Everstein) oder verpfändet (Lippischer Adel, von Möllenbeck), weil es den Herren in Paderborn nicht immer gut (genug) ging.

Sofern es in historischen oder zeitgenössischen Quellen "von Dringenberg" heißt, darf man dieses "von" als Herkunftsbezeichnung ("aus") lesen, es verweist nicht auf einen exklusiven gesellschaftlichen Stand. (So auch das etwas irreführende Straßenschild im Ort Dringenberg.)




von Wachendorf, Köln
ELISE















In der Genealogie einer Anna Sybilla von Mumm (um 1700) begegnete uns erstmalig der (bürgerliche) Name Dringenberg im rheinischen Köln. In besagter - überaus weit reichender - Ahnenliste wurde unter der Nummer 154 (in der 7. Generation) ein Hermann Dringenberg - Goldschmied zu Köln im 15.Jh. - gefunden. (Mehr über die Kölner Goldschmiedsippe Dringenberg)

Seine Tochter Elise heiratete Jost von Wachendorf. Die Familie von Wachendorf führte in Köln einen bekannten Namen (Gewandmacherzunft, Ratsherren, Bürgermeister). Vielleicht gab das vermehrten Anlass, sich einer Bürgerlichen im Stammbaum zu schämen.

So kam es zu einem delikaten, aber gewiss nicht ungewöhnlichen Detail:
Enkelin Anna von Wachendorf führte offenbar ein Ahnenwappen mit gefälschtem Namen (Petersheim) anstelle des bürgerlichen "Dringenberg" ihrer Großmutter Elisabeth: Auf dem Grabstein von Sohn Godfried (1622) ist dies nach unserer Quelle (1) so dokumentiert.

von Hatzfeld, Schweckhausen
ANNA MAGDALENE











Wer sich mit Hilfe von "familysearch" (2) nach Westfalen ins 17.Jh. begibt, trifft dort auf einen zweiten Fall, in dem eine Bürgerliche mit Namen Dringenberg einen Adligen heiratete. (Diese Tatsache wurde uns erst im Oktober 2003 bekannt. Hier bleiben noch manche Fragen offen.)
Es handelt sich um Anna Magdalene Dringenberg, geboren 1624 in Schweckhausen und gestorben 1691). Sie kam durch Heirat mit dem 14 Jahre älteren Johann Rhotger von Hatzfeld-Schweckhausen (1610-1690) in eine Familie (von Hatzfeld), die sich allein mit den Daten von familysearch bis ins 12.Jh. in direkter Linie zurück verfolgen lässt. Darüber hinaus verzweigt sich der Stammbaum zu einigen sehr bekannten Namen des europäischen Adels.

Johann Rhotger und Anna Magdalene hatten einen Sohn Johann Hunold (*1650), über den wir aber bisher nichts in Erfahrung gebracht haben.
Was andererseits die Eltern Dringenberg anbelangt, so besteht trotz gewisser Ungereimtheiten die Wahrscheinlichkeit, dass mithilfe einer anderen Quelle die Herkunft geklärt ist:

In der "Chronik Bergede" (p.4) liest man von einem
"David Dringenberg (Lohgerber?) und Lohnherr zu St. Pauli [und er] starb 1667 in Soest. Er war mit Anna-Julianna Grimmaei verheiratet, sie überlebte ihren Gatten um 9 Jahre und starb am 15.3.1976. [offenbar ein Druckfehler!] Aus dieser Ehe stammen 5 Kinder:
1) Anna Magdalena, verheiratet mit Rütger von Hatzfeld auf Schweckhausen, sie starb 1676, ..." (3)


 

Der mutmaßliche Sitz der Familie Schweckhausen, von der hier die Rede ist, dürfte nach bisherigen Recherchen ein kleines Gut sein, das nördlich von Soest in der Gemeinde Stocklarn bei Oestinghausen (B 475) liegt. Dessen Besitzer hat wohl häufig gewechselt, so dass noch Klärungsbedarf besteht.

Ein anderer Ort dieses Namens, den wir zunächst im Verdacht hatten, den historischen Hintergrund dieser Familie zu bilden, scheidet – auch nach unserem Kontakt zur Familie von Spiegel (s.u.) –

Dieses Schweckhausen nämlich gehört heute zu Willebadessen (PLZ 34439) und liegt südöstlich von Dringenberg – etwa 15 km entfernt. Wer heute von Dringenberg nach Grebenstein fahren will, findet Schweckhausen auf seinem Weg in Fahrtrichtung Warburg linker Hand nahe der B 252. (Wer auf der Landkarte nachschaut, kann von Dringenberg über Schweckhausen eine direkte Linie nach Grebenstein ziehen.)

Mit anderen Worten: Es wäre auch zu schön gewesen ...

In Schweckhausen gibt es ein Schloss, ein Renaissanceschloss bzw. eine Wasserburg im Stil der Weserrenaissance aus dem 16. Jahrhundert, gebaut durch die Familie von Spiegel. (Es soll im Privatbesitz und nicht zugänglich sein, offenbar auch baufällig und unbewohnt.) (4)




Fundstellen












(1) Herbert M. Schleicher. Ernst v. Oidtman und seine genealogisch-heraldische Sammlung in der Universitäts-Bibliothek zu Köln. Köln, 1992ff, Band 15, Mappe 1232 p.634f. (Herausgeber: Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde e.V.)

(2) familysearch (Intellectual Reserve, Inc.) http://www.familysearch.org/ - Suchergebnisse Oktober 2003.

(3) Chronik der Familie Dringenberg–Bergede, bearb. v. Karl Droste, Dortmund 1977 (unveröfftl. Typoskript)

(4) (Schloss Schweckhausen in:) http://www.burgen-und-schloesser.net/













Stand: Mai 2004